Grüne statt graue Energie!
Passend zum Thema zeigte sich die Sonne von ihrer besten Seite, als wir gemeinsam mit dem ADFC Ludwigsburg am Samstag, den 18.09.2021 zur Energiewende-Radtour 2021 aufbrachen. Bei strahlendem Sonnenschein steuerte unsere Gruppe aus rund 20 Interessierten von 5 bis 69 Jahren als erstes die Solarthermieanlage am Römerhügel in Ludwigsburg an.
Die 2020 fertiggestellte Anlage zur Wärmeversorgung spart jährlich ca. 3.700 Tonnen CO2 ein. „Das entspricht der CO2-Aufnahme einer Waldfläche von etwa 470 Fußballfeldern“, erläuterte Simon Schneider von den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) anschaulich. Er informierte uns über Funktion und Leistung der Solarthermianlage, die das Fernwärmenetz in Ludwigsburg und Kornwestheim mit grüner Energie speist.
Unter der erfahrenen Leitung des ADFC Ludwigsburg und natürlich völlig CO2-neutral ging es dann mit dem Fahrrad nach Neckarweihingen.
Dort konnte ein vorbildlich sanierter Altbau besichtigt werden: Ein altes Bauernhaus mit angebautem Stall, Baujahr 1906, das 2012 unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit auf ein aktuelles Energieeffizienzniveau gebracht wurde. Architekt Heiko Englert erläuterte vor Ort den Umbau. Wieder trafen wir auf eine Solarthermieanlage, diesmal in Kombination mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Einen besonderen Charme strahlte das Gebäude durch den sorgsamen Umgang mit der alten Bausubstanz aus.
Eine gepflegte Stärkung im nahegelegenen Brückenhaus stand anschließend an und war auch erforderlich, denn dann folgte der sportliche Teil des Weges: die Fahrt über den Lemberg nach Affalterbach.
Dort informierte Architekt Klaus Eggler über den von ihm konzipierten Neubau eines Wohn- und Geschäftsgebäudes in Holz-Stahl-Hybridbauweise. Das Leitbild seiner Planungen war die Einsparung der „grauen Energie“, also der Energie, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung der Baumaterialien benötigt wird. Damit wurde der Erkenntnis Rechnung getragen, dass beim Bauen der größte Teil der Energie nicht während der Lebensdauer, sondern beim Bau und Rückbau des Gebäudes verbraucht wird.

Dementsprechend stand in Affalterbach die Verwendung von klimafreundlichen Baustoffen sowie die sortenreine Trennung von Baumaterialen im Fokus, damit das Gebäude nach der Nutzungsdauer effizient recycelt werden kann. Davon, dass das Gebäude trotzdem in Punkto Ästhetik und Wohnkomfort höchsten Ansprüchen genügt, konnten wir uns während der Besichtigung überzeugen.
„Dieser Tag hat anschaulich die verschiedenen Möglichkeiten des klimaneutralen Wohnens aufgezeigt und Lust auf mehr gemacht!“ stellten wir am Schluss erfreut fest. So wurden auf der Rückfahrt schon gemeinsam erste Überlegungen zu den Zielen der nächsten Energiewende-Radtour angestellt…
